Und was hat das heute mit uns in unserer aktuellen Lebenssituation und mit gesellschaftlichen Entwicklungen zu tun?
Welche Formen des Gedenkens ermutigen uns zu selbstbestimmtem, verantwortlichem, wachem Handeln, individuell und gesellschaftlich?
Wie die Sprachlosigkeit überwinden angesichts der unvorstellbaren Grausamkeiten, die Menschen anderen Menschen angetan haben?
Bei dem Retreat wird es weniger darum gehen, Antworten zu geben, als vielmehr, den Fragen in ihrer Vielschichtigkeit nachzugehen und uns ihnen auszusetzen. Wir werden uns mit dem konfrontieren, was uns Angst macht und was wir sonst wegschieben und verdrängen. Wir werden uns in dem 5-Tages-Retreat dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück auf verschiedenen Arten nähern.
Es wird täglich Zeiten der Stille und Meditation auf dem Lagergelände geben.
Wir werden der Frauen, die ermordet worden sind, deren Namen bekannt sind oder die vergessen wurden, gedenken.
Wir werden uns mit Überlebenden zum Gespräch treffen und uns von Ihnen ihre Geschichte erzählen lassen.
Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte werden uns zu einzelnen Fragen und Themenkomplexen, wie z.B. der Verfolgung von lesbischen Frauen, der Geschichte des Lagers, der Vernichtung von Mädchen und Jugendlichen, Auskunft geben.
Wir werden uns täglich zu Kreisgesprächen treffen, um das Erlebte und Erfahrene zu teilen.
Das Retreat findet auf dem Gelände des ehemaligen Lagers statt. Der Ablauf und die einzelnen Einheiten sind inspiriert von den Retreats von Sylvia Wetzel und den Auschwitz-Retreats der Zenpeacemaker mit Bernie Glassman.
Das Retreat findet teilweise im Schweigen statt. Teilnehmen können alle Frauen und Menschen, die trans, inter oder nicht-binär sind, unabhängig von religiösem Hintergrund, Meditationserfahrung etc.